Theorie und Praxis kritischer Wissenschaften
Grundlagen einer Stiftung für demokratische Bildung
31. Oktober – 02. November 2008
im Internationalen Wissenschaftsforum in Heidelberg (IWH).
Worum geht es?
- Es geht um die Zukunft unserer (Hoch-)Schulen und um eine praktische Bildungsarbeit, die es verdient, das Prädikat demokratisch zu tragen.
- Es geht um Austausch bereits bestehender Regionalinitiativen kritischer Wissenschaften und um Optimierung, Bündelung sowie bundesweite Vernetzung ihrer Arbeit.
- Es geht um die konstruktiven Grundlagen, aus dem regionalen Nischendasein heraus offensive Ansätze für alternative Bildungseinrichtungen kritischer Provenienz zu entwickeln.
Konkret sollen dabei verschiedene Arbeitsstrategien und -perspektiven diskutiert werden, die von den verschiedenen Gruppen vor Ort entwickelt wurden, um Themen kritischer Wissenschaften /Gesellschaftsanalyse zu positionieren. Welche Tricks haben sich die einzelnen Initiativen einfallen lassen, um innerhalb oder außerhalb der Universität "Erfolg" (i.w.S.) zu haben? Welche Möglichkeiten gibt es, sie etwa in das Lehrprogramm der Hochschulen einzubringen? Aber auch welche Probleme haben die einzelnen Gruppen, mit was ist zu kämpfen und mit welchen Mitteln?
Darüber hinaus erhoffen sich die VeranstalterInnen über den Austausch hinweg auch Möglichkeiten der Netzwerkbildung (Infrastruktur). Dabei soll es primär auch um inhaltliche,
projektbezogenen Kooperationen (Publikationen, Jahresprojekte, Tagungen zu aktuell brisanten Themen usw.) gehen. "Wir können meines Erachtens nicht immer NUR als Regionalgruppe arbeiten - allein schon aus Ressourcen-Gründen.", erklärte einer der Organisatoren gegenüber der freischüßler-Redaktion. Dabei gehe es nicht um Homogenisierung, wie die parteipolitischen Monopolisierung des SDS und anderer Parteijugendverbände zumindest im süddeutschen Raum nahe legen, sondern um gruppenübergreifende, interdisziplinäre Bearbeitung der aktuellen Gesellschaftskonflikte.
Dies zu leisten erhoffen sich die Heidelberger InitiatorInnen von der wie auch immer gearteten parteiunabhängigen Institution, die es auf der Grundlage der Arbeitsergebnisse der Tagung zu gründen gilt (Verein, Verband, Stiftung ect.). Ziel sei es, die regionale Arbeit zu bündeln (i.S. v. Verbreitung, Aufarbeitung, projektbezogene Dokumentation der Themen und Kooperation), zugleich aber andererseits die Autonomie der einzelnen Initiativen zu erhalten, um so auch auf die jeweiligen Bedürfnisse und Anforderungen vor Ort einzugehen.
Die dritte Komponente der Tagung ist schließlich nur eine konsequente Folge der beiden ersten Aspekte (Austausch, Bündelung der Inhalte/Interdisziplinäre Zusammenarbeit): Schaffte mensch es tatsächlich, eine funktionierende Institution zu gründen, die kritische Lehr- und Lerninhalte überregional 'einsammelte' und projektbezogen fokussierte, die darüber hinaus Ressourcen erarbeitete, um auch größere Projekte zu meistern, dann - so die VeranstalterInnen - wäre es nur ein 'kleiner' Schritt hin zu der (konkreten) Utopie, eine Bildungseinrichtung in Form eines kritischen Institutes als geronnenen Kern der regionalen Arbeit(en) ins Lebsn zu rufen. Nichts geringeres als ein Institut mit eigenen Studiengängen, Fortbildungen und Forschungsarbeiten als Counterpart zur Medienhegemonie des Bertelsmann-eigenen Centrum für Hochschulentwicklung in Gütersloh (CHE) steht am Ende des ambitionierten Unternehmens, dessen Notwendigkeit unbezweifelt ist. Die vielzitierte Bemerkung Goethes, die dieser am Abend des 20. September 1792 nach einem unentschiedenen Artillerieduell zwischen preußischen und französischen Truppen nahe Valmy gegenüber einigen durchnässten und frierenden Soldaten fallen ließ, mag aus der Sicht der TeilnehmerInnen wenig Konkretes beinhalten und gibt doch die Dimensionen des Signals wieder, das die angestrebte Institutsgründung für den bundesdeutschen Wissenschaftskomplex haben könnte: "Von hier und heute geht eine neue Epoche der [dann freilich nicht Welt-, sondern Wissenschafts-]Geschichte aus, und Ihr könnt sagen, Ihr seid dabei gewesen."
Die Tagung findet statt im Internationalen Wissenschaftsforum derUniversität Heidelberg (IWH) sowie in Kooperation mit dem "Komitee für Grundrechte und Demokratie", dem "Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler" (BdWi), dem Rosa-Luxemburg-Forum Baden-Württemberg, der Heidelberger Studierendenvertretung (FSK) und der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Berlin).
Die Tagungsgebühr von 30 Euro beinhaltet 3 Mahlzeiten sowie Kaffee für die Pausen. Fahrt und Unterkunft müssen selbst finanziert werden. Die Unterbringung vor Ort wird auf Wunsch koordiniert, weswegen um möglichst frühzeitige Anmeldung gebeten wird.
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