AGG rocks Lichtenberg
26.09.2014, 12:15 Uhr. Lichtenberg. Einkaufspassage Möllendorfstraße.
Hier hat die PIN Postgruppe eine Filiale, wo sie Briefe lagert, die sie nicht zustellen konnte. Es hat eine Woche gedauert, bis ich es endlich hierher geschafft habe. Und dann das: Mittagspause zwischen 12–13 Uhr. Die haben Nerven – sitzen am Arsch der Heide und haben dann auch noch sozialistische Arbeitszeiten – irgendwie passt das nicht zu meinem Bild von der PIN AG. Also gut, dann eben erst mal was Essen und einen Kaffee trinken.
Im Bäcker an der Ecke gibts Nudeln mit Fleischwursttomatensoße. Im Radio läuft Berliner Rundfunk: „No Woman No Cry“. Am Nachbartisch sitzen drei Frauen in qualifiziertem Alter. Eine erzählt von einem Bewerbungsgespräch, dass sie vor kurzem hatte und sie noch immer mächtig erzürnt. Als ich dazukomme, hebt sie gerade Ihre Stimme an:
Hier hat die PIN Postgruppe eine Filiale, wo sie Briefe lagert, die sie nicht zustellen konnte. Es hat eine Woche gedauert, bis ich es endlich hierher geschafft habe. Und dann das: Mittagspause zwischen 12–13 Uhr. Die haben Nerven – sitzen am Arsch der Heide und haben dann auch noch sozialistische Arbeitszeiten – irgendwie passt das nicht zu meinem Bild von der PIN AG. Also gut, dann eben erst mal was Essen und einen Kaffee trinken.
Im Bäcker an der Ecke gibts Nudeln mit Fleischwursttomatensoße. Im Radio läuft Berliner Rundfunk: „No Woman No Cry“. Am Nachbartisch sitzen drei Frauen in qualifiziertem Alter. Eine erzählt von einem Bewerbungsgespräch, dass sie vor kurzem hatte und sie noch immer mächtig erzürnt. Als ich dazukomme, hebt sie gerade Ihre Stimme an:
„Also watt bildet sich der Schnösel mit seine höchstens 28 Lenzen denn ein. Du globtstes nich: Sagt der mir doch ins Gesicht, wie ick denn wohl uff die Idee komme, mich hier – als Frau – zu bewerben. Ick dacht mir hauts die Beene weg, aber ick bin ja nich uffn Mund jefallen – naja, wissta ja – also frag ick ihn, warum er mir dann wohl einjeladen hat. Sagt der, er wollte sich das nich entjehen lassen. Kann man det globen?“ –
„Nicht wirklich oder?“ –
„So ein Arsch! Und dann?“ –
„Hab ick jemacht, dass ick wegkomme. Ick bin doch keen Kasperletheater. Ohhh, kannste Dir vorstellen, wie ick jekocht hab. Det kannste aber globen, Mann ey.“ –
„Tja, da kannste nischt machen.“ –
„Dat is ja det Schlimme. Man bin ick froh, dass ick da nich jelandet bin.“ –
„Na warte mal, da gibt's doch jetzt so ein Gesetz gegen Diskriminierung. Hatten wir neulich in der Fortbildung.“ –
„Watt jibt et? N' Gesetz?“ –
„Ja, warte mal“ – sie tippt mit dem Finger auf dem Display ihres Smatphones: „Irgendwas mit Gleichstellung. Das steht da drin. Das es den Arbeitgeber kostet, wenn man Frauen im Bewerbungsverfahren verarscht.“ –
„So was gibt es? Wirklich? Das denkste dir doch aus.“ –
„Nee hier kiek mal Schnecke: Bundesgesetz zur allgemeinen Gleichstellung oder so, ah da: Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz.“ –
„Und da soll sowas drin stehen? Tatsächlich. Also so was jibt et wirklich. Aber wie soll denn det gehen?“ –
„Na du kannst dich beraten lassen bei der Antidiskriminierungsstelle. Die sagen dir da, was du tun musst.“ –
„So wat jibt et? So wat jibt et wirklich!? Wusstest du das?“ –
„Nee.“ –
„Also, dass es sowas jibt. Na du, da jeh ick hin, det kannst aba wissen. Det macht der nich noch mal. Wo jibts denn so was?! Wo is die?“ –
„Was denn, Schnecke?“ –
„Na diese Beratungsstelle?“ –
„Achso, na musst mal im Internet gucken: Antidiskriminierungsstelle Berlin oder so. Huch, warte mal – Telefon. Hey, mein Süßer... wer ist gestorben, dein Mehrschweinchen? Ach Schatz... “Im Radio: „Wir suchen weiter Berlins beste Currywürschte. Rufen Sie an.“
„Oh je, wo krieg ich denn jetzt nur ein neues Meerschwein her?“
Labels: Alltagswahnsinn, Society, Zeitfolgen
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home