Freitag, Februar 22, 2008

Kisten packen bei der Berliner Justiz?

Neulich wurde ich auf dem Weg zu einer Referendars-AG im Gebäude des Kammergerichts Zeuge folgender Szene :

Zwei adrett, so businessmäßig gekleidete junge Frauen waren gerade dabei, im Eingangsbereich ein Stuckornament zu fotografieren, als einer der für die Eingangskontrollen zuständigen Justizwachtmeister auf sie zuging – mit einem Gesichtsausdruck zwischen Verwunderung und Verärgerung ("Watt mach'n die'n da?"). Um die Sicherheitsbedenken des Justizwachtmeisters zu zerstreuen, reagierte eine der Frauen - in leicht triumphierenden Unterton - mit den Worten "Wir sind von der BIM. Wir kommen quasi vom Vermieter" Da konnte ich mir nicht verkneifen, gegenüber meinen ebenfalls gerade die Schleuse passierenden KollegInnen zu witzeln: "Watt denn, woll'n die jetze das Kammergericht verkaufen?"

Als ich dann diesen Zeitungsbericht las, wonach das ehemalige Ostberliner Polizeipräsidium, das im Moment noch von der Berliner Polizei genutzt wird, zu einem Hotel umgebaut wird, hatte ich Zweifel, ob das tatsächlich nur ein Witz bleiben sollte. Meine Zweifel verstärkten sich, als dann ein paar Tage später diese Meldung auftauchte. Danach wird geprüft, alle möglichen Berliner Gerichte auf Umzugstournee zu schicken, damit sie möglichst alle in landeseigenen Immobilien untergebracht sind, um Miete zu sparen.

Ich sehe es schon kommen, dass das Kammergericht in diesem Hohenschönhausener Plattenbau landet.

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