Freitag, September 10, 2010

Wie schreibt man nochmal Gymnasium?

Beim akj ist mensch quasi satzungsmäßig kein/e Freund_in der Polizei. Ich war aber immer ein Freund der zweigeteilten Laufbahn. Das heißt, bei der Polizei gibt es nur noch die Laufbahnen des gehobenen und höheren Dienstes; der mittlere Dienst (Polizei-ober-haupt-meister_in) läuft aus. Das heißt weiter: Rein kommt im Prinzip nur, wer mindestens Fachhochschul- oder Hochschulreife hat und ein Studium an der Polizei- bzw. Verwaltungsfachhochschule macht (in Berlin bei der HWR).

Das macht sich mitunter daran positiv bemerkbar, dass ein/e Polizeikomissar/in auf die Frage nach der Rechtsgrundlage im ganzen Satz antwortet und nicht nur schulterzuckend "Gefahrenabwehr?!" brummelt. Auch wenn der routinierte Unterton erkennen läßt, dass die/der Betreffende die Fortbildungsveranstaltung "Wie lasse ich Querulanten rhetorisch ins Leere laufen und gebe ihnen ein gutes Gefühl dabei" besucht haben.

In Berlin sollte das schon lange in die Tat umgesetzt werden, scheiterte bisher aber am Geld. Besoldungsstufe A 9 und weiter ist halt teuer als A 6 ff. Jetzt haben sie es getan, dabei aber ein bißchen geschummelt. Denn sie mach(t)en die POMs flugs zu Komissar_innen.

271 Vollzugsstellen der Besoldungsgruppe A 9 mZ (Polizeihauptmeister/-in mit Amtszulage) in Vollzugsstellen der Besoldungsgruppe A 10 (Polizeioberkommissar/-in) sowie 2596,5 Vollzugsstellen der Besoldungsgruppe A 9 S (Polizeihauptmeister/-in) in Vollzugsstellen der Besoldungsgruppe A 9 (Polizeikommissar/-in) übergeleitet.

Damit ist der Weg für den prüfungsfreien Aufstieg aus dem mittleren in den gehobenen Dienst bis zur Besoldungsgruppe A 10 frei.
Für meinen subjektiven Eindruck scheint es jetzt eine wissenschaftliche Bestätigung zu geben. Fefe, dem wir den Hinweis auf die Studie verdanken, fasst das Ergebnis in geschliffenem Deutsch so zusammen:
Anders ausgedrückt: je ungebildeter, desto Prügelcop.

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