Mittwoch, Juni 18, 2014

SimCity 2014 –» Recht und Stadt

Auf zum BAKJ-Sommerkongress in Frankfurt am Main


Ab Freitag lädt der akj-Frankfurt zum BAKJ-Sommerkongress unter dem Thema „Recht und Stadt“ in die Metropole am Rhein, konkret ins Studierendenhaus auf dem Campus der Goehte-Universität ein. SimCity 2014 ist Programm:

http://bakj2014.wordpress.com/


Im Mai 1968 legte ein Generalstreik den französischen Staat lahm und zwang einen Teil der Regierung Charles de Gaulles zur Flucht nach Deutschland. In mitten dieser Unruhen erschien das Buch Le droit à la ville des französischen Philosophen Henri Lefebvre, der darin die Idee eines Rechts auf Stadt entwickelte. Für Lefebvre stellte die ses Recht keine vorrangig juristische Kategorie dar, sondern einen sozialen Anspruch von Menschen, an allen Fragen des städtischen Lebens teil zu haben und urbane Ressourcen kollektiv zu nutzen.

Der diesjährige Sommerkongress versucht dieses Spannungsfeld thematisch zu bearbeiten. Die „Unwirtlichkeit der Städte“ (Alexander Mitscherlich) soll einer gesellschaftspolitischen wie juristischen Reflexion und Kritik unterzogen werden. Das von Lefebvre geforderte Recht auf Stadt bedarf an gesichts neuer städtischer Politiken einer Reaktualisierung.

  • Wie gestaltet sich die Bekämpfung von Kriminalität in den urbanen Zentren, wie wird Kriminalität gerade durch die neuen Voraussetzungen städtischen Lebens produziert? Was verstehen wir unter städtischem Raum? 
  • Lässt sich bei spiels wei se das Diktum des Bundesverfassungsgerichts die Einschränkung des Versammlungsrechts dürfe nicht „auf den Wunsch nach einer Wohl fühlatmosphäre in einer Welt des reinen Konsums gestützt werden“ (Fraport-​Urteil), auf privatisierte innerstädtische Räume wie etwa Shopping-​Malls oder Luxusquartiere übertragen? 
  • Und geht die voranschreitende Repression seitens staatlicher und privater Si­cherheitsorgane nicht mit einer Exklusion von bestimmten Bevölkerungsgruppen ein her? 
Das soll in Frankfurt anhand von aktuellen Konzepten zur neoliberalen Stadt und urbaner Gouver­nance unter anderem auf den Gebieten: Sexarbeit, Drogen-​Politik, Fußball und Wanderarbeit diskutiert werden.  Wer mehr wissen will, werfe mal ein Blick ins Programm oder fährt am besten gleich hin. Wir sind natürlich auch dabei ;-)

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